15.11.2017

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DIE KUTSCHE IM SCHLAMM

Robert Müller
mit Magda Barthofer, Anke Dyes, Hanna Fiegenbaum, Michael Franz, Thomas Hesse, Martin Hotter, the knots workshop​, Tonio Kröner, Niklas Lichti, Inka Meißner, Nadim Vardag, Miriam Visaczki, Astrid Wagner


15/11 — 7/12 2017

„Weisst du noch? Wir standen rauchend bei den Ställen, ich lud dich ein in meine schwimmende Festung, in den Jahren vor der noch unbekannten Revolution, als der Planet schlussendlich ins Chaos versenkt worden sein wird. Wir würden die Körper der kommenden Revolutionäre in Kammern aus schweren, unbekannten Metallen einlagern, flüsterte ich dir leise durch die Locken. Um dabei, über die Zeit zu einer rottenden Masse verschmelzend, in der auch schon die Bakterien und alles Lebende sich gegenseitig gefressen haben werden, einen Schatz aus Kompost zu hinterlassen, der manchmal, an hochtemperierten Tagen, mit süsslichem, teils grauem Geruch durch die Barackenwände hindurch die kommenden Generationen in diese Ställe locken wird…“
Frédéric an Jean

Ursprünglich sollte die Ausstellung einmal Onko-Operations heißen, und an das Projekt jjeanjeannjeanne.blogspot.com anschliessen, das 2012 in Basel stattfand. Ein verwaister Blog erzählt noch davon. Die Linzer Fortsetzung hatte derweil schon viele Namen. Diese hielten meist nur wenige Minuten, kurze, zerfallende Aufmerksamkeitsmomente in einem permanenten Strom aus unverdauten News, die auf allen Kanälen hereinströmen, jeden Tag, rund um die Uhr, nur unterbrochen von kurzen düster beträumten Schlafphasen… Sie hieß einmal Jets, auch Appassionata, oder Execurtion, Guesstimate, Landline, Court Robes, Newsrooms, Gott ist die Liebe, dann wieder D2, DS9, Odo…
Wert, Körper, Gesetz, Kollektive, Biologie, SciFi, Narration, Freundschaft.
Kleine Gesten.

Eine Freundin meinte kürzlich, Gruppenausstellungen seien durchweg für alle Beteiligten unbefriedigend, und überhaupt zu vermeiden, da eigentlich nahezu unweigerlich zum Scheitern verurteilt. Der Linzer Versuch ist eher eine Gruppenaufführung als -ausstellung geworden, die auf diesem wackeligen Terrain ein leichtes, seidenes Zelt errichten möchte, damit beim vielleicht unvermeidlichen Einsturz nur keiner verletzt werde…

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